Verteidigungsstrategie zurechtgelegt. Till Schweiger äußerte kürzlich in einem hitzigen Gespräch bei Maischberger zu einem Studiogast: „Sie gehen mir auf den Sack“, wofür er sich später entschuldigte.
Wenn ich hier über derartige Inhalte schreibe, soll dies auch keineswegs bedeuten, dass ich nicht schon mit wilden Emotionen unterlegte, heiße Diskussionen führte. Doch schnell ist der Bereich der wertschätzenden Kommunikation verlassen und die Sachlichkeit des Gespräches lässt nach. Am Ende bleibt die Entschuldigung mit der Hoffnung, dass die Wunden keine Narben hinterlassen.
Meine Empfehlung wäre, absichtlich Diskurse zu suchen, bei denen die Gesprächspartnerin oder der Gesprächspartner eine offensichtlich abweichende Meinung vertritt. Den erlebten Moment sollte man sich bewusst machen. Bei unbewussten Tätigkeiten, ob körperliche oder geistige, verbrennt unser Körper weniger Energie. Erinnern Sie sich noch, wie viel Anstrengung Ihnen Ihre ersten Fahrstunden mit einem Auto kosteten? Jahre später nehmen Sie das Steuern eines Fahrzeugs kaum noch wahr. Dafür kann sich Ihre Konzentration ganz auf den Verkehr richten, das bringt Sicherheit.
Erleben Sie nun in einer Gesprächssituation bewusst eine Dissonanz in Bezug auf Ihre eigenen Ansichten, können Sie nun aktiv eingreifen. Unbestritten kostet der Umgang mit diesen Augenblicken viel Kraft. Doch was kann erfrischender sein, als neue Erkenntnisse dadurch zu gewinnen, da man sich kontrolliert in unbekannte Gewässer wagt? Auf spannende Weise kann nun der eigene Standpunkt überprüft werden. Wir lernen aus diesen Erfahrungen.
Ich wünsche Ihnen viele solche Eindrücke, damit Sie dank Ihres mutigen Handelns herrlich viel Neues entdecken. Aufgabe kann es demnach sein, viele konstruktive Gespräche zu führen, auch wenn die Positionen noch so verschieden sind. Dabei wünsche ich Ihnen gutes Gelingen!
Steffen Henke