Doch ob nun 80 (Veröffentlichung Oxfam für das Jahr 2014) oder nun 62 (Oxfam, Stand 2015) Menschen mehr besitzen als die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung, wem kümmert es? Hauptsache, dass neue Handy wird fristgerecht geliefert, mit vielen kostenfreien Diensten, natürlich als hintergrundfreies Geschenk für den Nutzer, man verzeiht mir bitte den Zynismus an dieser Stelle. Mathematisch exakt wird irgendwann ein Mensch ein größeres Vermögen akkumuliert haben, als die oben definierte Vergleichsgruppe, sofern die Welt bis dahin noch nicht in noch wildere Schwingungen geraten ist, als gegenwärtig bereits geschieht.
Und so tanzen wir, die Menschen der Industrienationen, auf dem Vulkan, während an anderen Orten Menschen ums Überleben kämpfen oder diesen Kampf verlieren. Unser Land liefert Waffen an undemokratische Regierungen (z. Bsp.: Saudi Arabien), als NATO-Mitglied sind wir mitverantwortlich für die weltweit stattfindenden Militäroperationen, wie zum Beispiel die aktuellen Bombardierungen von Syrien, doch in den Talkshows werden als groß angelegte Ablenkungsmanöver mit höchster Intension nur die Wirkungen, anstatt die Ursachen zu thematisieren, diskutiert. Das ist ungefähr das Gleiche, würde man bezüglich eines übergewichtigen Menschen verschiedene Medikamente in Gesprächsrunden voller Eifer betrachten, anstatt dieser Person zu helfen, mit Hilfe von Bewegung und gesunder Ernährung seine körperliche Verfassung deutlich zu verbessern.
Wir kennen die Lösungen, zum Beispiel das Fließende Geld als Basis für viele weitere wertvolle Veränderungen, doch in der Breite finden sie noch keine Resonanz, doch wie heißt es so treffend: Wer heute den Kopf in den Sand steckt, wird morgen mit den Zähnen knirschen. Ich kann gern auf die bevorstehenden Bewegungen verzichten, dennoch kann man sie als Chance sehen. Jedoch ist das Leid bis zu Neuem unermesslich, wie lange noch?
Steffen Henke