über Schulden und Schuldzinszahlungen des Staates geschrieben. Unter den Tisch fällt meist, dass die vom Staat gezahlten Schuldzinsen an entsprechende Gläubiger fließen. Wegen der extrem ungleichen Vermögensverteilung erhält von diesen Zinsen die größere Mehrheit nichts, dagegen bekommen sehr wenige sehr Vermögende davon exorbitant viel. Ein kaum vorstellbarer Umverteilungsmechanismus.
Aufgebracht werden die Schuldzinsen von allen durch ihre Steuerzahlungen!
Ungeachtet dessen hält sich in breiten Schichten der Bevölkerung der Glaube, dass die aktuell niedrigen Zinsen für die Masse schlecht wären. In einschlägigen Artikeln des Medienmainstreams wird erklärt, da der Normalbürger auf seine überschaubaren Rücklagen kaum Zinsen bekäme, er damit „abgezockt“ würde. Hat man jedoch das Prinzip durchschaut, kommt man zu dem Ergebnis, dass solche Pressemitteilungen eher dem Systemerhalt im Sinne elitärer Kreise dienen, als dass sie die Realität mit den tatsächlich ablaufenden Zinsströmen widerspiegeln.
Bei Fließendem Geld, die Alternative zum aktuellen Geldsystem, wird der Zins ab mittelfristigen Laufzeiten auf null Prozent bei null Prozent Inflation gebracht. Davon profitieren mathematisch exakt alle Menschen, die nicht große sechsstellige Beträge verzinslich angelegt haben. Schade, dass es so lange dauert, bis sich diese Erkenntnis in breiten Bevölkerungsschichten als Allgemeinwissen abgelegt hat. Das wäre eine wesentliche Voraussetzung, damit wir beim Geld zu wertvollen neuen Wegen finden.
Steffen Henke