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Wir brauchen ein alternatives Geldsystem, wenn wir die Herausforderungen unserer Zeit meistern wollen. Umweltzerstörung, Demokratieverlust, extreme soziale Ungleichgewichte sind unter anderem schädliche Wirkungen des bestehenden Geldsystems. Eine bessere Alternative existiert, doch sie ist noch zu wenig bekannt: Fließendes Geld.

Veränderungen im Geldsystem sind wegen gegebener Machtstrukturen nur erzielbar, wenn breite Bevölkerungsschichten dem Wandel zustimmen und ihn unterstützen. Dazu muss der seit Jahrzehnten stattfindende Erkenntnisprozess deutlich an Fahrt gewinnen.

Steffen Henke unterstützt diesen Prozess mit seiner Aufklärungsarbeit seit vielen Jahren.

Geld greift mit hoher Intensität in so gut wie alle Bereiche unseres Lebens ein. Neuerungen beim Geld bringen deshalb hervorragende Potentiale für fast alle Gebiete, wie dem Schutz der Natur, der Verbesserung demokratischer Strukturen oder dem Frieden.

Ziel muss sein, dass der Mensch nicht dem Geld, sondern das Geld dem Menschen dient.



 

Warum das Kartenhaus noch steht

Post 09. Februar 2021 By

Firmen können ihre Warenlieferungen über Kreditversicherer absichern. Das bedeutet, ist der Leistungsempfänger zahlungsunfähig oder kommt es zum Zahlungsverzug von mehr als 5 Monaten, wird die Rechnung vom Kreditversicherer bezahlt. Der will natürlich für den gebotenen Schutz eine Prämie kassieren. Durch die regierungsseitigen Maßnahmen rund um Corona ist das Insolvenzrisiko, gerade auch bei Geschäften über die Ländergrenzen hinaus, massiv gestiegen. Die Folge wäre,

dass Versicherer für den notwendigen Schutz nicht mehr zur Verfügung stünden. Lieferketten brächen ab, der Warenaustausch wäre deutlich gestört. Um das zu verhindern, gab bereits 2020 die Bundesregierung in Höhe von 30 Mrd. € Garantien an die Versicherungswirtschaft. Im Gegenzug sind 65 % der Prämieneinnahmen der beteiligten Kreditversicherer an den Bund weiterzuleiten (1). Die Bundesregierung fungiert nun als Kreditversicherer.

Am 04.12.20 informiert das zuständige Bundesministerium, dass die Hilfen für die Kreditversicherer bis Juni 2021 verlängert werden. In der betreffenden Veröffentlichung wird erklärt, dass knapp 60 % der Prämieneinnahmen für das erste Halbjahr 2021 dem Bund zufließen (2).

Um Firmenpleiten in der wirtschaftlich extrem schwierigen Situation zu vermeiden, hat die Regierung ebenfalls bereits 2020 das Gesetz zur Insolvenzantragspflicht außer Kraft gesetzt. Die Aussetzung wurde in diesem Jahr bis 30.04.21 verlängert, insofern die Schieflage durch die Coronamaßnahmen erzeugt wurde und mit der Auszahlung von Hilfen zu rechnen ist, die das Unternehmen überlebensfähig machen (3). Ob die Pleite bei den betroffenen Firmen dann wirklich verhindert werden kann, bleibt abzuwarten.

Es erklärt sich von selbst, dass steigende Insolvenzraten auch höhere Kreditausfälle für Banken bedeuten würde. Erreichen faule Kredite die Belastungsgrenze, ist eine neue Finanzkrise unvermeidbar. Noch im März 2020 forderte die Europäische Bankenaufsicht (EBA) von den Instituten ein [… flexibles und pragmatisches Handeln […]. Olivia Harder formuliert: „Tatsächlich ermuntert die EBA die Banken sogar, auf gewisse Vorsichtsmaßnahmen zu verzichten (4). Knapp 9 Monate später schreibt die EZB einen Brandbrief an Großbanken, die Institute sollten Kreditrisiken in der Coronakrise stärker beachten (5).

Zu guter Letzt sei erwähnt, dass das Kartenhaus bis heute nur deshalb nicht eingestürzt ist, weil die führenden Notenbanken der Welt in einem unvorstellbaren Ausmaß frisches Zentralbankgeld schaffen. Allein die EZB wird bis Sommer 2021 reichlich 3 Billionen Euro zusätzlich emittiert haben (siehe Grafik), flankiert von weiteren Maßnahmen, wie geringere Anforderungen an Sicherheiten oder die zeitliche Ausdehnung längerfristiger Kredite an Banken. Die Staatsverschuldung der USA ist von Dezember 2019 bis Dezember 2020 um 4,55 Billionen US-Dollar gestiegen (6), mit ihr die Zinsbelastung der US-amerikanischen Bevölkerung.

Staatliche Garantien und Stützungsprogramme, Abschalten von Gesetzen, Ausweitung der Zentralbankgeldmenge in noch nie da gewesenem Ausmaß, wer glaubt, wir könnten zur alten „Normalität“ des Endes des 20. Jahrhunderts zurückkehren, der irrt. Werden die massiven Eingriffe von Regierung und Zentralbank beendet, bricht das Kartenhaus zusammen, macht man weiter, wird es in einer Inflationsorgie münden.

Vergessen wir nie, dass wir täglich die Symptombehandlung sehen, die Kernursache liegt in einem Fehler im Geldsystem, der hat über Jahrzehnte gewirkt und nun stecken wir in der Falle. Jeder Weg hieraus bedeutet die Vernichtung von geldnahen Werten, denn nur so lassen sich Schulden in wesentlicher Größenordnung reduzieren. Allerdings kann dieser Zustand dabei helfen, dass Fließendes Geld stärker in den Fokus gelangt. Die Neues Geld wird unverändert den Prozess der Erkenntnis unterstützen.

Steffen Henke

 

(1) VersicherungswirtschaftHEUTE: Rettungspaket für Kreditversicherer: Kommt der große Knall erst noch? Uwe Schmidt-Kasparek, 03.06.20
(2) Bundesministerium für Wirtschaft und Energie: Schutzschirm für Lieferketten: Bundesregierung verlängert Absicherung bis Juni 2021, Gemeinsame Pressemitteilung, 04.12.20
(3) Die Bundesregierung: Insolvenzrecht. Mehr Rechtssicherheit in Krisenzeiten, 20.01.21
(4) www.finance-magazin.de, F.A.Z. BUSINESS MEDIA GmbH, F.A.Z. BUSINESS MEDIA GmbH – Ein Unternehmen der F.A.Z.-Gruppe: EBA gibt Banken Corona-Handlungsanweisungen, Olivia Harder, 25.03.20
(5) Handelsblatt: Corona-Risiken. Große Sorge wegen Kreditausfällen: EZB schreibt Brandbrief an Großbanken, Andreas Kröner & Dietmar Neuerer, 04.12.20, Update: 06.12.20
(6) https://de.statista.com/statistik/daten/studie/187893/umfrage/staatsverschuldung-der-usa-monatswerte/ , abgerufen am 09.02.21
(7) Grafik: Vortrag, Hans Werner Sinn, ifo Institut: Corona und die wundersame Geldvermehrung in Europa, 14.12.20, https://www.ifo.de/vortrag/2020/weihnachtsvorlesung/corona-und-geldvermehrung, abgerufen am 27.01.21

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