Auf Einladung des Vereins Oikos hielt ich gestern Abend einen Vortrag an der Uni Leipzig. Der Veranstalter hatte den Wunsch, dass ich vor allem auf die Vorteile des fließenden Geldes eingehe. Darüber hinaus sollte ich die technische Umsetzung von fließendem Geld thematisieren. Auch war gewünscht, ein paar Bemerkungen zu Vollgeld abzugeben. Für diese Inhalte hatte ich 45 min Zeit, das war sportlich.
Auf jeden Fall war es ausreichend Stoff, um viele Fragen entstehen zu lassen. Die Zeit reichte kaum, um auf alle Gedanken ausführlich einzugehen, dennoch hoffe ich, dass alle Teilnehmer einen Erkenntnisgewinn mit nach Hause nehmen konnten.
Einerseits gibt es in unserem Geldsystem einfache Vorgänge, die jede(r) leicht nachvollziehen kann. Verwenden wir einen positiven Zins als Umlaufsicherung des Geldes, ergeben sich ...
Im gut besuchten Hörsaal konnte ich gestern an der TU Dresden den Konstruktionsfehler unseres Geldsystems, zusammen mit seinen Wirkungen, erläutern und das fließende Geld vorstellen. Da der Vortrag vor allem in den Strukturen der Uni beworben wurde, kamen vor allem interessierte Studenten. So hat gestern bei den Hochschülern das fließende Geld auch die Konten der Credit Points aufgefüllt.
Auffällig waren die sehr tiefgreifenden Fragen: „Welchen Einfluss hat die Inflation?“ oder Welche Wirkung hat die konstruktive Umlaufsicherung beim fließenden Geld auf das Konsumverhalten der Menschen?“, um nur zwei Beispiele zu nennen.
Das umfangreiche Material, welches ich mitgebracht hatte, wurde vollständig aufgebraucht, offensichtlich haben viele Teilnehmer Lust auf mehr. Insofern danke ich den Organisatoren vor Ort, sie haben es mit ihrem Engagement geschafft, dass ein wertvoller Impuls im Sinne des fließenden Geldes gegeben werden konnte.
Steffen Henke
Am 22.03.15 hielt Andreas Popp in Witten einen Vortrag. Für das Publikum sehr unterhaltend räumt er in seiner typischen Art mit „den Begrifflichkeiten“ auf. So liefert er kurzweilig Erläuterungen zu Begriffen wie: Staat, Demokratie, Privatisierung und Gefühle. Sein Anspruch an sich selbst lässt sich aus folgendem Zitat ableiten: „Ich bin jemand, der forscht“. Auch einen Wunsch können seine Zuhörer von ihm hören: „Wir brauchen eine exakte Sprache.“
Ungeachtet seiner eigenen Aussagen ist er beim Geldbegriff leider nicht so genau. So werden auch Sichteinlagen bei Banken von ihm als Geld bezeichnet, obwohl es sich hierbei um einen Anspruch auf Zentralbankgeld handelt. Dieser Unterschied ist wesentlich, wenn man die bilanzierungstechnischen Abläufe nach Ausführung einer Überweisung betrachtet.
Darüber hinaus beantwortet er die von ihm selbst aufgeworfene Frage: „Dürfen Zentralbanken einfach Geld herstellen?“ Seine Antwort: ...
Rico Albrecht erklärt: „Derjenige, der arbeitet, nicht mehr durch eine Strafsteuer (Anm. d. A.: hier ist die Lohnsteuer gemeint, Rico Albrecht sagt: „Wir haben eine Strafsteuer auf Arbeit“) belastet, sondern er kommt viel leichter zu Ersparnissen, die dann natürlich abgewertet werden durch die Fließgebühr.“
Die Gebühr auf Bargeld beim fließenden Geld hat die Funktion, das Geld im Wirtschaftskreislauf zu halten, also Hortungen zu vermeiden. Ziel ist es, dass das emittierte Geld für einen möglichst gleichmäßigen Austausch von Waren- und Dienstleistungen sorgt. Diejenigen, die ihr Geld ausgeben, da die regelmäßigen Ausgaben vollständig über die Einnahmen bestritten werden (müssen), sind von der Gebühr nicht betroffen. Jedoch ist diese Personengruppe enorm entlastet, die verfügbare Liquidität erhöht sich deutlich oder alle können für dasselbe Geld weniger arbeiten.
Warum ist das so? ...
Rico Albrecht sagt: „… Es gibt ein Geldsystem, das nennt sich fließendes Geld, … Es gibt eine Fließgebühr und über diese Negativzinsen wird der Staatshaushalt finanziert...“
Im aktuellen Geldsystem verwenden wir einen positiven Zins als sogenannte Geldumlaufsicherung. Durch Zins und Zinseszins entstehen exponentielle Wachstumsprozesse. Jedes System, welches mit einem solchen Wachstumsmechanismus ausgestattet ist, muss aus schlichten mathematischen Erwägungen zusammenbrechen. Darüber hinaus wird ein perfider Umverteilungsmechanismus dank Zins und Zinseszins genährt. Dadurch werden demokratische Strukturen ausgehebelt.
Die Alternative ist, eine Gebühr auf Zahlungsmittel als konstruktive Umlaufsicherung zu erheben. Für die Steuerung ist eine Gebühr in Höhe von 4 – 6 % p.a. funktional. Laut Veröffentlichung der EZB betrug im November 2014 im Euro-Währungsgebiet ...
Pressemitteilung, McKinsey, 05.02.15: „Die weltweite Verschuldung erreicht aktuell neue Rekordstände. Die globalen Schulden liegen heute bei 199 Billionen Dollar und damit 57 Billionen Dollar höher als zu Beginn der Finanzkrise 2007.“
Viele Mainstream-Medien berichteten heute über die Ergebnisse einer neuen McKinsey-Studie. In den von mir gelesenen Meldungen zum Thema taucht nirgends das Wort Guthaben auf. Dies überrascht einerseits nicht, andererseits handelt es sich damit um eine unglückliche inhaltliche Verkürzung, denn den ca. weltweiten 200 Billionen US-Dollar Schulden stehen ca. 200 Billionen US-Dollar Guthaben gegenüber.
Auffällig ist erneut, dass auch nicht hinterfragt wird, wer die Schuldzinsen für diese Schulden bezahlt? Die Antwort ist einfach, alle Menschen (beim Einkauf, beim Steuern zahlen, über selbst aufgenommene Darlehen). Auch sollte diskutiert werden, was die Empfänger der Zinsen mit diesen leistungslos vereinnahmten Beträgen machen? Der große Teil dieser Summen werden wieder verzinslich angelegt. Damit die Bank jedoch auch für diese Volumina Guthabenzinsen auszahlen kann, müssen neue Darlehensnehmer gefunden werden. Auf Zinsen wieder Zinsen kassieren bringt den sogenannten Zinseszinseffekt. Insofern ist das exponentielle Wachstum von Guthaben und Schulden ein schlichtes mathematisches Ergebnis wegen des Wirkens der destruktiven Umlaufsicherung Zins. Für ein solches Fazit braucht man auch keine Studie.
Diesen von Menschen eingebauten Fehler ...
1. Diejenigen Eliten, die aktuell entscheiden, welche Art von Geld wir verwenden, sind diejenigen, die den größten ökonomischen Nutzen aus dem gegenwärtig existierenden System ziehen; deshalb ist eine Änderung nur von „unten nach oben“ möglich. Aus diesem Grund sollten wir die wesentlichen Mechanismen unseres aktuellen Finanzsystems auf breiter Ebene diskutieren. Wir sollten nicht nach Schuldigen suchen, sondern uns ganz auf die Lösung konzentrieren. Wir können das Geld verwenden, was sich die absolute Mehrheit wünscht.
2. Viele Menschen in den industrialisierten Gebieten hoffen, einmal zu den „Gewinnern“ des Systems zu gehören. Bei monetärer Betrachtung zahlen jedoch 9 von 10 Menschen immer mehr Schuldzinsen (über Konsum die Schuldzinsen der Industrie, über Steuern die Schuldzinsen des Staates, über private Kredite die Schuldzinsen für die eigene Verschuldung) als sie in der Lage sind, Guthabenszinsen zu generieren. Betrachtet man weitere Wirkungen des Zinseszinseffektes (z. B.: Umweltzerstörung wegen zinsbedingtem Wirtschaftswachstumszwang) gewinnt am Ende niemand.
3. Für uns Menschen stellen wesentliche Veränderungen eine gewisse psychologische Herausforderung dar. In Verbindung mit Dingen, die wir nicht kennen, können wir eine Angst entwickeln, auch wenn die Alternativen noch so brillant sind. Deshalb werden wir dann neue Wege beim Geld gehen, wenn ...
Ich hoffe, alle Menschen, die ich über diese Internetpräsenz erreiche, sind gut ins neue Jahr 2015 gekommen, auf jeden Fall wünsche ich Ihnen das Beste!
Am 25. Januar sind in Griechenland Neuwahlen angesetzt, diejenigen, die gegenwärtig laut Umfragen die Nase vorn haben, wollen „das Monopolyspiel in groß“ beenden und den Ausverkauf des Landes stoppen. Doch diese Situation führt auch zu Ängsten in der Bevölkerung, mit dem Ergebnis, dass aktuell erneut aktiv die Konten in Griechenland geräumt werden und die Menschen große Bargeldbestände bei sich zu Hause bunkern. Vergleichbare Situationen gab es bereits in der Vergangenheit, so holte zum Beispiel am 16. Juni 2011 Hercules-Transporter der Hellenic Air Force aus Wien ...
Friedenswinter 2014/2015, Demo in Leipzig:
Datum: 10. Dezember 2014, am Internationalen Tag der Menschenrechte
Ort: Platz vor der Moritzbastei / Universitätsstraße
Beginn: 18 Uhr Ende: ca. 20 Uhr vor dem US-amerikanischen Generalkonsulat im Musikerviertel
Ich freue mich, dass es am Standort der gemeinnützigen Gesellschaft "Neues Geld" in Leipzig aktive Menschen gibt, die diese Aktion auch in meiner Stadt auf die Beine stellen. Jedoch irritiert mich, dass der bundesweite Aufruf zum Friedenswinter, Stand heute, gerade einmal von ca. 2.000 friedliebenden Menschen unterzeichnet wurde, obwohl sich zich Friedensorganisationen diesem Aufruf angeschlossen haben. Wo sind die Mitglieder dieser Initiativen? Wo sind die friedliebenden Besucher der Montagsmahnwachen? Wo sind die 2.556 Freunde des fließenden Geldes, die bei facebook ein "like" gesetzt haben? Wo sind die Anhänger von Reinhard Mey, Konstantin Wecker, Eugen Drewermann usw., die ebenfalls diese Initiative unterstützen? Ich habe bis jetzt keine Antwort gefunden, warum die Resonanz so übersichtlich ist? Wer kann helfen? Gern eine Mail an mich, mich interessiert Ihre Meinung!
Ich bin am 10.12.14, 18.00 Uhr, in Leipzig natürlich dabei, ohne Frieden ist alles nichts. Und es geht nicht nur um die Friedenserhaltung, sondern um das Frieden schaffen in so vielen Regionen dieses Planeten. Auf der Seite von "Friedenswinter" finden Sie alle weiteren Termine bez. der Demos in vielen anderen Städten!
Steffen Henke
Quelle, Foto: Arbeiterfotografie