Rico Albrecht erklärt: „Derjenige, der arbeitet, nicht mehr durch eine Strafsteuer (Anm. d. A.: hier ist die Lohnsteuer gemeint, Rico Albrecht sagt: „Wir haben eine Strafsteuer auf Arbeit“) belastet, sondern er kommt viel leichter zu Ersparnissen, die dann natürlich abgewertet werden durch die Fließgebühr.“
Die Gebühr auf Bargeld beim fließenden Geld hat die Funktion, das Geld im Wirtschaftskreislauf zu halten, also Hortungen zu vermeiden. Ziel ist es, dass das emittierte Geld für einen möglichst gleichmäßigen Austausch von Waren- und Dienstleistungen sorgt. Diejenigen, die ihr Geld ausgeben, da die regelmäßigen Ausgaben vollständig über die Einnahmen bestritten werden (müssen), sind von der Gebühr nicht betroffen. Jedoch ist diese Personengruppe enorm entlastet, die verfügbare Liquidität erhöht sich deutlich oder alle können für dasselbe Geld weniger arbeiten.
Warum ist das so? ...
Auf hohe Resonanz stieß mein fb-Eintrag vom 04.07.14, bei dem ich darauf hinwies, dass derjenige, der für seine Guthaben von zum Beispiel 20.000 € hohe Zinsen generieren möchte, auch bereit sein muss, die Guthabenszinsen großer Vermögen zu bedienen. Die „Humane Wirtschaft“ hat jetzt ein kleines Rechenprogramm veröffentlicht. Mit Hilfe dieses kleinen Rechners kann man an Hand seiner persönlichen Situation ermitteln, ob man zu den Zinsgewinnern oder zu den Verlierern zählt.
Doch selbst, wenn man zu dem Ergebnis kommt, dass man vom Zinssystem profitiert, sollte sich die Freude in Grenzen halten. Zins und Zinseszins erzwingen Wirtschaftswachstum, wir müssen ständig mehr produzieren, um zinsbedingt wachsende Schulden bedienbar zu halten. Diese Art von Ressourcenverbrauch zerstört unsere Lebensgrundlage, die Erde. Der zinsbedingte Umverteilungsmechanismus von 90 % zu 10 % der Bevölkerung führt zu extremen Ungleichgewichten, daraus resultieren zum Beispiel steigende Kriminalitätsraten. Was soll das für eine Lebensqualität sein, wenn die lebensspendende Natur zerstört ist und sich der soziale Frieden außerhalb eines wertvollen Gleichgewichts befindet. Der Reichste auf dem Friedhof zu sein, gehört eher nicht zum erstrebenswerten Ziel. Also unabhängig, wie das Resultat (Zinsgewinner oder Zinsverlierer) ausfällt, es gibt eine Vielzahl an Punkten, die gute Gründe liefern, weshalb jeder Mensch, unabhängig vom Vermögen, für fließendes Geld stimmen sollte.
Hier geht’s zum Rechner: http://www.humane-wirtschaft.de/gs-gewinner/
Herzlichst Steffen Henke