Wie aus einer am 17.09.14 in Zürich veröffentlichten Studie der UBS in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsinformationsdienst Wealth-X hervorgeht, ist weltweit die Zahl der Milliardäre auf 2.325 mit einem Gesamtvermögen von 7,3 Billionen US-Dollar gestiegen. Leider wird bei den Veröffentlichungen zum Thema meist vergessen, dass damit auch die Armut an anderer Stelle weiter unerträglich angewachsen ist. Denn die Guthaben des eines sind die Schulden der anderen. Die Vermögen in diesen extremen Dimensionen bilden sich vor allem durch Umverteilung. Zinsbedingt triften die Ungleichgewichte exponentiell auseinander, ein Irrsinn, der nicht mehr geräuschlos beendet werden kann. Wann verstehen wir Menschen, dass ein Geldsystem, welches derart krankhafte Prozesse so massiv befeuert, keine wertvolle Grundlage für ein friedliches Miteinander liefern kann?
Steffen Henke
Es ist sinnvoll, ganz verschiedene Wege bezüglich der Aufklärungsarbeit zum fließenden Geld zu wählen, da wir Menschen ganz verschieden sind und sich jedes Individuum auf unterschiedliche Art und Weise gedanklich berühren lässt. Letztendlich können wir „nur“ wertvolle Impulse liefern und damit friedlich Bewegung bei Anderen auslösen. Brillant ist, wenn durch solche Aktivitäten Menschen dann auf die Suche nach Antworten gehen und durch das Stellen von Fragen Veränderungen von innen heraus stattfinden. Ich bin ein großer Freund davon, Kunst und Kultur in diesen Prozess zu integrieren. So kam es zum Projekt: „Zeichnen für den Frieden“ und dem Song: „Fließendes Geld“ (gesungen von Jörg Beckmann), beide Aktionen sind auf unserer Homepage zu finden. Spannend ist, dass die Leipziger Stammtisch-Möglichmacher (xxx und Matthias Helm) für fließendes Geld nun, nach monatelangen intensiven Vorbereitungen, ein CD-Projekt starten. Ziel ist es, ...
Das Wetter verwöhnte die fleißigen Helfer, die vom 05.09. - 07.09.14 in Großenhain ehrenamtlich 3 Tage nonstop für fließendes Geld im Einsatz waren. Bei strahlendem Sonnenschein führten wir dutzende Gespräche. Oft signalisierten uns Gesprächspartner(Innen), dass es ihnen bereits klar ist, dass es in einer Welt mit begrenzten Ressourcen kein stetiges Wachstum geben kann. Spannend wurde es, wenn wir den Zusammenhang von Wachstumszwang und der Funktionsweise unseres Geldsystems erläuterten. Nach Kurzvorstellung des fließenden Geldes kamen verschiedene Reaktionen. Wir trafen einerseits auf Menschen, die sich hilflos fühlen, zum Teil resigniert haben. In solchen Momenten war zu hören: "damit kommt ihr nicht durch" oder "das werden die nicht zulassen". Wir verglichen dann die Situation zum Beispiel mit der Frauen- oder Arbeiterbewegung der letzten 150 Jahre. Im Volk entwickeln sich die Forderungen nach wesentlichen und notwendigen Veränderungen von unten heraus. Hilflosigkeit lässt sich am besten überwinden, wenn sich das Wissen in breiten Bevölkerungsschichten entwickelt, wie es anders geht. Doch wir trafen andererseits auch auf viele Gäste, die ausgesprochen aufgeschlossen auf unsere Lösungsansätze reagierten. Das Fazit dieser Aktion in Großenhain kann sein, dass ...
Das Volumen der Kredite in Italien, die sich länger als 90 Tage im Zahlungsverzug befinden, ist im Juni 2014 auf ein neues historisches Hoch von 170,321 Mrd. € gestiegen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis hier etwas „in Bewegung“ kommt. Auch neue Höchststände bei den Staatsschulden von zum Beispiel den USA (17,65 Billionen US-Dollar) oder Spanien (1.007 Mrd. €). Das sind die offiziellen Angaben, wir wissen, dass die realen Zahlen wesentlich kritischer aussehen. Die Exponentialfunktionen befinden sich unverkennbar in ihren steilen Anstiegsphasen. Kaum vorstellbar, dass große Teile der politischen Riege hier unverändert die Situation mit Wirtschaftswachstum in den Griff bekommen will. Im Gegensatz hierzu hat der russische Staat eine moderate Verschuldung von aktuell ca. 13 %. Davon sind lediglich ca. 20 % Auslandsschulden. Dennoch diskutieren gegenwärtig die amerikanischen Ratingagenturen über eine Herabstufung von Russland. Nur ein Beispiel, wie Eliten aus dem Politik- und Finanzsektor ...
Verfolge ich die Berichterstattung über die aktuellen Krisenherde Gaza, Ukraine und Irak, fühle ich mich dauerhaft wie im falschen Film. Ein Militär aus Israel verkündet, dass 32 Tunnel der Hamas im Grenzgebiet erfolgreich zerstört wurden. Darüber hinaus will er richtigstellen, dass es nicht 70 % zivile Opfer gab, wie aus dem palästinensischen Lager zu hören war, sondern maximal 50 % der Getöteten Zivilisten sind. Ist es nicht irrsinnig, hier über Prozentsätze zu diskutieren? Jedes getötete Kind, jede getötete Frau und jeder unbeteiligte Mann ist ein ziviles Opfer zu viel. Wie unermesslich stark muss der Schmerz in diesen Familien über das sinnlose Sterben sein. Im nächsten Atemzug höre ich unseren Außenminister sprechen, welche Waffensysteme in welche Krisenregionen zweckdienlich geliefert werden sollten. Stellt man sich vor, keine Seite würde mit Kriegsgerät versorgt, wie schnell wäre bei manchem Konflikt wegen des fehlenden destruktiven Materials ein Ende gesetzt. Deutsche Rüstungsexporte nach Russland im Wert von über 5 Millionen € wurden gestoppt, um bezüglich der aktuellen Lage in der Ukraine ein Zeichen zu setzen. Doch dann meldet sich Frankreich zu Wort, das Land will an der Lieferung zweier Kriegsschiffe nach Russland festhalten, man begründet dies ...
Ich habe mir vor ein paar Tagen den Film „Cloud Atlas“ angesehen. In diesem Werk ist eine Menge an Schlüsselszenen enthalten, die man als bewusste Gesellschaftskritik des Machers werten kann. So beschließt der Anwalt, Adam Ewing, sich für die Sklavenbefreiung einzusetzen, da er sein Leben einem entlaufenen Sklaven verdankt. Seine Entscheidung stößt jedoch bei seinem Schwiegervater, Haskell Moore, auf tiefstes Missverständnis, so sagt er zu seinem Schwiegersohn: „Unsere Welt folgt einer naturgegebenen Ordnung und wer versucht, sie umzukrempeln, dem wird es schlecht ergehen.“ So erschließt es sich Moore in dem Streifen nicht, warum Adam die bestehenden Regeln in Frage stellt. Würde er die existierenden menschenverachtenden Gesetze für sich traditionell nutzen, könnte er, zusammen mit seiner Frau, ein Leben in Wohlstand führen. Für Moore ist es unerklärlich, wieso man sich für das Ende der Sklavenhaltung einbringen soll, liefert doch diese übliche Gegebenheit dieser Zeit einer auserwählten Gruppe derart üppige Ergebnisse. Für mich eine ofensichtliche Parallele zum Zins, erzielt bei diesem Mechanismus ...
Manchmal liegt die Wahrheit bereits in der Überschrift. Mit dem oben genannten Titel berichtet das Handelsblatt vom USA-Afrika-Gipfel, der gegenwärtig in den Vereinigten Staaten stattfindet. Man wünscht sich also Afrika als Handelsplatz, nur für welche Produkte? Verfolgt man die Strategien, geht es offensichtlich mehr darum, die eigenen Waren auf dem Kontinent abzusetzen, als zu helfen, funktionale Produktionsstrukturen in Afrika aufzubauen. Milchbauern erhalten in den industrialisierten Gebieten umfangreiche Finanzhilfen, im Ergebnis wird in Afrika Trockenmilch zu Schleuderpreisen verkauft. Der einheimische Milchbauer hat keine Chance, zu diesen Konditionen seine Produkte herzustellen und abzusetzen. Warum sind die Bedingungen für Ausfuhren aus Afrika derart unterschiedlich? Die unveredelten Rohstoffe können ohne große Hemmungen ausgeführt werden, bei veredelten Waren gibt es eine Vielzahl an erschwerenden Bedingungen für afrikanische Unternehmungen. Im Ergebnis führen viele afrikanische Länder mehr Waren ein, als sie exportieren. Dies führt zu einem Handelsbilanzdefizit. Der Ausgleich dieses Defizits erfolgt über ...
Immer wieder tauchen in den Medien Berichte mit Inhalten auf, bei denen der Sparer als Opfer der aktuellen Niedrigzinspolitik dargestellt wird. Es bleibt ein großes Rätsel, warum sich so selten Autoren die Frage stellen, woher die Guthabenszinsen des Anlegers kommen, obwohl die Antwort ziemlich simpel ist. Gelangt man zu dem Ergebnis, dass das, was die einen an Guthabenszinsen erhalten, genau das ist, was andere nach Abzug der Bankmarge an Schuldzinsen bezahlen, ergibt sich ein absolut neues Bild bei der Betrachtung der Zinshöhe. Da über 80 % der Bevölkerung immer mehr Schuldzinsen zahlt, als sie Guthabenszinsen generieren kann, führt ein niedriger Zins ...
Die offiziellen Staatsschulden (General Government) von Spanien haben heute sicher die Grenze von einer Billion Euro überschritten. Vor wenigen Tagen wurden die Zahlen für Mai 2014 von der Banco de Espana, der spanischen Zentralbank, veröffentlicht, die bekanntgegebene Verschuldung betrug demnach 996,983 Mrd. €. Dies entspricht fast 100 %, bezogen auf das BIP. Wir erinnern uns, die Maastrichtverträge lassen hier einen Verschuldungsgrad von 60 %, bezogen auf das BIP, zu, nur von diesen Verträgen spricht schon lange niemand mehr. Doch die Situation ist eher dramatischer, denn in dieser oben genannten Zahl fehlen Schulden aus unbezahlten Rechnungen, Schulden öffentlicher Unternehmen und das Volumen der spanischen Staatsanleihen, die sich im Bestand von Reservefonds befinden. Berücksichtigt man diese Schulden, landen wir bei einer Summe von über 1.350 Mrd. €. Um hier gegenzusteuern, hat man nun ein Gesetz zur Besteuerung von Bankguthaben beschlossen. Die Steuer wird rückwirkend zum 01.01.2014 in Höhe von 0,03 % eingeführt. Man rechnet mit Einnahmen in Höhe von 400 Millionen € im Jahr. Die jährlich vom Staat abzuführenden Schuldzinszahlungen liegen bereits p. a. bei über 40 Mrd. €. Durch die zusätzliche Einnahme können also 0,1 % der Schuldzinszahlungen abgedeckt werden. Hinzu kommt, dass man den Zins der 10 jährigen spanischen Staatsanleihe nur dank massiver Eingriffe der EZB unter die 3 % Marke drücken konnte. Doch die Funktionalität solcher Interventionen sind schnell am Ende, schwindet das Vertrauen in die Werthaltigkeit derartiger Titel. In solchen Phasen des Vertrauensverlustes springen die Zinssätze sprunghaft in die Höhe und mit Ihnen die dann aufzubringenden Schuldzinszahlungen. Um das Volk nicht zu erschrecken, wird ...
Am 07.07.14 hielt ich einen Vortrag in Frankenberg. Viele Gäste kamen, um mehr über alternative Lösungswege zu erfahren. Der Bürgermeister dieser stilvollen Stadt, Rüdiger Heß, eröffnete den Abend mit einem herzlichen Vorwort. Mit großer Freude erlebte ich, wie er mit seinen Worten sehr ausführlich auf das Freigeldexperiment von Wörgl einging und dabei das thematisch passende Buch von Fritz Schwarz hochhielt. Auffällig war auch, dass viele Menschen kamen, die sehr naturverbunden sind. Bereits bei verschiedenen Projekten (zum Beispiel: „Rettet den Burgwald“) setzten sich Aktive für umweltrelevante Maßnahmen für ihre Region ein. So auch die Organisatorin, Dr. Anne Archinal, die ebenfalls Grußworte zu Beginn an das Publikum richtete. Für ein Fest wurde in der Vergangenheit eine eigene Währung ausgegeben, so konnte die Bevölkerung vor Ort die Erfahrung machen, dass man ...
Auf hohe Resonanz stieß mein fb-Eintrag vom 04.07.14, bei dem ich darauf hinwies, dass derjenige, der für seine Guthaben von zum Beispiel 20.000 € hohe Zinsen generieren möchte, auch bereit sein muss, die Guthabenszinsen großer Vermögen zu bedienen. Die „Humane Wirtschaft“ hat jetzt ein kleines Rechenprogramm veröffentlicht. Mit Hilfe dieses kleinen Rechners kann man an Hand seiner persönlichen Situation ermitteln, ob man zu den Zinsgewinnern oder zu den Verlierern zählt.
Doch selbst, wenn man zu dem Ergebnis kommt, dass man vom Zinssystem profitiert, sollte sich die Freude in Grenzen halten. Zins und Zinseszins erzwingen Wirtschaftswachstum, wir müssen ständig mehr produzieren, um zinsbedingt wachsende Schulden bedienbar zu halten. Diese Art von Ressourcenverbrauch zerstört unsere Lebensgrundlage, die Erde. Der zinsbedingte Umverteilungsmechanismus von 90 % zu 10 % der Bevölkerung führt zu extremen Ungleichgewichten, daraus resultieren zum Beispiel steigende Kriminalitätsraten. Was soll das für eine Lebensqualität sein, wenn die lebensspendende Natur zerstört ist und sich der soziale Frieden außerhalb eines wertvollen Gleichgewichts befindet. Der Reichste auf dem Friedhof zu sein, gehört eher nicht zum erstrebenswerten Ziel. Also unabhängig, wie das Resultat (Zinsgewinner oder Zinsverlierer) ausfällt, es gibt eine Vielzahl an Punkten, die gute Gründe liefern, weshalb jeder Mensch, unabhängig vom Vermögen, für fließendes Geld stimmen sollte.
Hier geht’s zum Rechner: http://www.humane-wirtschaft.de/gs-gewinner/
Herzlichst Steffen Henke